Anreise


Freiburg - Rheintal

Da wir uns unsicher waren wie die 68 PS des Volvos mit dem Wohnwagen und eventuellen Bergen klar kommen, haben wir beschlossen das Rheintal hinunter zu fahren, das Ruhrgebiet zu kreuzen und dann über Münster, Bremen, Flensburg und Dänemark den Landweg nach Schweden einzuschlagen. Diese Strecke ist zwar deutlich länger wie der direkte Weg über Frankfurt, Kassel, Hamburg und dann eventuell eine Fähre nach Schweden, aber wir haben ja Zeit.

Der erste Tag führte uns von Freiburg nach Rastatt und dann ging es wegen Stau auf die Landstraße, durch die Pfalz an den Rhein. Die Rheinstrecke ist wunderschön und so ging es immer zwischen dem Wasser, der Bahnlinie und den Weinbergen entlang Richtung Norden. Das bekannteste Stück ist sicherlich die Strecke vom Mäuseturm in Bingen bis zur Loreley, mit vielen Weinorten und Burgen an beiden Seiten des Rheins.


 

Auf der Landstraße entlang des Rheins war an Rasen nicht zu denken, aber das ist mit Wohnwagen eh kein Thema. Gewünscht haben wir uns für den ersten Tag eine Übernachtung irgendwo am Rhein, möglichst in der Nähe Bonn oder Köln, damit der nächste Tag nicht zu lang wird.

Gelandet sind wir an dem Tag nach ungefähr 400 km auf dem Campingplatz  Siebengebirgsblick, südlich von Bonn, in Remagen-Rolandswerth.

Wir waren schon relativ spät dran und der Platz war eigentlich voll. Als die nette Dame unser Gespann sah haben wir aber doch noch einen Platz zugewiesen bekommen, und zwar auf dem Platz eines Dauercampers, welcher gerade selber unterwegs war. So kann die Reise weitergehen, haben wir gedacht. Hier der Link für weitere Informationen http://www.siebengebirgsblick.de/

Am Abend habe ich dann noch Öl und Wasser geprüft und mich schon gewundert, dass ich nach ca. 400 km fast einen Liter Öl nachfüllen musste. Na ja dachte ich, ist halt ein alter Motor und wenn er das braucht, dann ist das wohl nicht zu ändern.

Vom Rhein zur Schlei

Am nächsten Tag, einem Sonntag, ging es früh los. Ich wollte durch die alte Heimat, das Ruhrgebiet, fahren, bevor die Sonntagsfahrer auf der Bahn sind. Bis Bonn ging es Landstraße und dann Richtung Köln auf die Autobahn. Weiter bis Duisburg und im Norden von Essen dann Richtung Münster und nach Bremen. Das Autobahnfahren machte der Wagen gut mit, auch weil bei jedem Stop Öl geprüft und nachgefüllt wurde.

Je näher wir nach Bremen kamen, desto wärmer wurde es allerdings draußen und als wir dann auch noch an ein Stauende fuhren und der Wagen zum stehen kam ging die Motortemperatur durch die Decke und das Kühlwasser entlehrte sich auf den Standstreifen. 35°C im Schatten und fehlender Fahrtwind sind nichts für alte Schweden. Schmunzeln mussten wir als wir sahen, dass auf dem Standstreifen vor uns und hinter uns deutlich neuere Autos mit ähnlichen Problemen zu kämpfen hatten. Da auf der Autobahn sowieso nichts mehr ging konnte der Wagen abkühlen und als es weiterging hatten wir längst Wasser nachgefüllt und konnten auch weiterfahren. Ob die Autos mit Alublock das auch so gut weggesteckt haben entzieht sich unserer Kenntnisse.

Aber das Vertrauen in den Wagen hat doch ein wenig gelitten und die Fahrt im Abendverkehr durch den Hamburger Elbtunnel ging trotz mehreren Reservebehältern mit Wasser und Öl im Kofferraum nur mit erhöhtem Puls, einem Auge auf der Temperaturanzeige und einem Ohr im Motorraum. Entspannter wurde es erst, als es zu Regnen begann und die Außentemperaturen und damit auch die Motortemperatur wieder sanken.

An diesem Abend haben wir es nach  12 h und fast 600 km noch bis Schleswig an der Schlei geschafft. Durch einen früheren Urlaub kannten wir uns hier noch einigermaßen aus und fanden den Campingplatz Haithabu, welcher in direkter Nachbarschaft zum gleichnamigen Wickingermuseum liegt, auch im Dunkeln. Auch um 21:00 Uhr kann man einfach auf den Platz fahren und am nächsten Morgen beim Auschecken bezahlen.

Hier der Link http://www.campingplatz-haithabu.de/

Ausgezeichnet zu Abend gegessen haben wir im angrenzenden "ODINs Historisches Gasthaus Haddeby" und mit vollem Bauch und dem Wissen, dass es morgen nach Dänemark und hoffendlich auch Schweden geht, erschöpft und müde in unserem Wohnwagen, in das Reich der Träume gewechselt.

Dänemark

Am nächsten Tag wurde das Wetter wieder besser und über Flensburg ging es nach Dänemark. Zum Glück kam der relativ starke Westwind nicht von vorne, sondern von links und später auch von hinten, was einige extra PS bedeutete.

In Dänemark werden außer an den Brücken "Storebaelt" und Øresund keine Maut- oder Autobahngebühren erhoben. Mit dem Hänger waren das aber stolze 142 €.

 

Hier ein paar Bilder von der Fahrt durch Dänemark.

An der Grenze
An der Grenze
Storebaelt Brücke
Storebaelt Brücke
Elch auf dem Weg nach Schweden
Elch auf dem Weg nach Schweden

Blick in den Rückspiegel
Blick in den Rückspiegel
Flaches Land
Flaches Land

Øresund Brücke und auf der anderen Seite Malmö, Schweden
Øresund Brücke und auf der anderen Seite Malmö, Schweden

Nach guten 300 km war die Øresund Brücke in Sicht und das Wissen, dass wir am dritten Tag Schweden erreichen werden, war ein gutes Gefühl.

Hinter uns liegen jetzt schon über 1300 km Anfahrt mit einem 54 Jahre alten Volvo und einem fast so alten Wohnwagen im Schlepp. Der Benzinverbrauch hat sich bei ungefähr 9 Liter auf 100 km eingependelt und der Ölverbrauch addiert sich inzwischen auf über 3 Liter für die Strecke. Da der Motor nur leicht schwitzt, wird das Öl wohl verbrannt, ist doch kein Trabbi, habe ich des öfteren gedacht.

 

Wir freuten uns endlich Schweden zu erreichen und die langweilige Autobahn mit der Landstraße zu tauschen. Dann werden auch die Tagesetappen kürzer.